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Triumph Bonneville 120 1962 - Classic Model Motorcycles 1/8
Hi buddies, wer ist bei Euch Krauts eigentlich auf der verruckte Idee gekommen, uns "Ladies" zu nennen? Wisst Ihr uberhaupt, was eine Lady ist? Eine Lady ist das, was Ihr eine Dame nennt. Jemand, der nicht arbeiten muss, der keine dreckigen Finger kennt, noch nie im Regen so richtig nass geworden ist und niemals allein im Freien ubernachten würde. Jemand mit vornehme Zuruckhaltung, gute Manieren und wohlgesetzte Sprache. Sowas soll ich sein?
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Zu meiner Zeit war ich das, was Ihr heute ein Superbike nennt, aber ohne die aggressive Schicke-Micki-Kram. Mein Name "Bonneville" ist Programm. Ich bin das Sportmodell, habe im Gegensatz zu die Trophy zwei Vergaser und die sind offen. In Bonneville/Utah auf dem großen Saltlake hat meine Mom den speed record errungen. Sie sah aus wie eine Cigar. Auf regulary roads war ich so ungefair das Schnellste, was man fur Geld kaufen konnte. Auf meine Tank ist ein Sticker, auf dem steht "Motorcycle World Record Holder". Von wegen vornehme Zuruckhaltung: Ich hab es die Jungs damals ordentlich besorgt. Da ging was ab, da konnte man was fuhlen, good vibrations und so. Ich eine Lady? Kleine Finger abspreizen beim Sherry-Nippen? Ich lach mich tot. Ich ziehe mir Bleisprit rein und markier mein Parkplatz mit richtiges Motoroil, da darf man nicht so pingelig sein. Und Oxford-english spreche ich auch nicht. In Hinckley, in die Industrieecke in England wo ich herkomme, da wird viel geraucht und Whisky getrunken, da haben wir alle eine viel rauhere Stimme und sind auch sonst nicht zimperlich.
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As already mentioned, ich habe ein starkes Herz, mein Motor, auf den ich besonders stolz bin. Sogar "eingefleischte" (is that correct?) Norton-riders habe diese Engine in ihre Federbett-Frame mit Roadholder Fork eingebaut und Ihre Racers dann "Triton" (means: "Triumph-Norton") genannt. Das sind richtige Leckerbissen, mit nicht lackierte Alutanks, Stummellenker, zuruckgesetzte foot pegs und so Zeugs. Gorgeous.
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Ich gebe ja zu, dass ich ein bisschen eitel bin. Aber das seid ihr Kerle schließlich auch. Mir gefallt zum Beispiel meine gesamte Figur sehr gut sorry - und auch meine colours - kingfisher-blue / pearl grey mit goldene Streifen - I like it. By the way: Ihr wisst nicht, was eine king-fisher ist? Das ist so eine kleine Vogel, der Fische im Fliegen aus dem Wasser fangt, Eisvogel heißt die bei Euch. Und es ist eine große Ehre fur mich, ein typical British motorcycle zu sein. Mit Parallel-Twin, also Gleichlaufermotor mit 4 Arbeitstakte alle 2 Kurbelwellen-rotations und (naturlich!) versetzte Zündung, die Zylinders senkrecht in die Luft, und die Nockenwelle unten. Exactly so haben viele Companies auf der Insel seine Motorraders gebaut.
Leider viel zu lange. Denn irgendwie haben wir die letzte Kurve nicht so richtig gekriegt. Das war unser pearl-harbour! Die Japaner haben uns den Garaus gemacht. Eine Zeitlang konnten wir noch dagegen halten. Aber für immer großere Hubräume sind unsere Engines so ohne weiteres nicht suitable. Dann schuttelt es doch sehr gewaltig. Meine friend, die Norton 850 Commando, bekam zuletzt so 'ne Art von Gummiaufhangung für die Motor und die Schwinge ("Isolastic"), aber das war der falsche Weg. Auch meine Dreizylinder-Sister Trident mit ihre Stiefzwillingsschwester BSA Rocket 3 konnte nicht die Wende bringen. Die Reisfresser hatten für weniger money Vierzylinder, die liefen perfectly and without any trouble. Dabei hatten sie at the beginning auch von uns Englanderinnen abgeguckt. Vielleicht kennt ihr ja die alten Meguro-Singles oder von Kawasaki die W1S. Dass die sich nicht geschamt haben.
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Vor einige Zeit hat Kawasaki auch ein Retro-Motorcycle gebaut, das so aussah wie ich. Yeah, das ist eine Lady! Die hat ne leise Stimme, der Motor schuttelt nicht mit seine Ausgleichswelle und der Kickstarter fur die perfekte Show (es gibt auch eine elektrische Anlasser!) schlagt auch nicht zuruck, dank idiot-ignition. Die hat sogar ne richtige Konigswelle in das Chromrohr, in dem bei mir die push-rods auf- und abgehen. Believe it or not: Es hat mich oder mir - wie sagt Ihr? - geschmeichelt, dass die Japaner, die uns so zugesetzt haben, mir so ein Denkmal gesetzt haben, obwohl sie das sicher nie zugeben würden.
Übrigens - seit paar Jahre gibt es wieder jede Menge Triumphs und die Company ist - glaube ich - auch wieder successful. Nicht nur fur den Adel mit all seinen Lords and Ladies, auch fur uns Arbeiterkinder ist es eine schone Gefuhl, zu wissen, dass der Familienname nicht ausstirbt.
Take care, guys - Bonnie ----------------------------------------------------------------------- Ausgesprochen rarer Bausatz der kleinen Firma "Classic Model Motorcycles", Cornwll/England, die schon lange nicht mehr existiert. Alle Teile bis auf Reifen, Bowdenzüge, Benzin- und Ölleitungen sind aus Metall. Dementsprechend schwer ist das Modell. Form und Detailgenauigkeit sind hervorragend. Wenn jetzt einer der Adler unter Euch anfängt, die Zylinderrippen zu zählen und das selbe beim Original tut, wird er feststellen, das der Kleinen eine fehlt. Dafür gibt es in der Bauanleitung eine ausdrückliche Entschuldigung, die konstruktive Gründe dafür anführt.
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Von der Existenz dieses Bausatzes, der zusammen mit einigen anderen Modellen eine schöne Serie bildet, erfuhr ich Mitte der 80er Jahre, als ich noch regelmäßig mit dem Zug nach Düsseldorf zur Arbeit fuhr. So viel wie in dieser Zeit habe ich nie gelesen, darunter einmal pro Monat die britische Classic Bike. Sündhaft teuer waren die Kits, die der Hersteller in seiner Anzeige offerierte. Als ich Jahre später ordern wollte, gab es die Firma nicht mehr. Durch Zufall kam ich in Kontakt mit einem Deutschen, der einen Teil der Lagerbestände übernommen hatte. Von ihm kaufte ich für eine Art Schnupperpreis diesen einen Bausatz. Folgeorders wurden dann nicht mehr beantwortet. Der Typ war spurlos von der Bildfläche verschwunden. Die letzte Spur zu diesen und weiteren exclusiven englischen Motorradbausätzen in Kleinserie nahm ich vor ca. 10 Jahren auf der Motorshow in Essen auf. Aber auch diese Quelle ist inzwischen leider versiegt. Ganz selten taucht ein solches Schätzchen bei eBay auf, wobei ich erst einmal in dem von mir selbst gesteckten finanziellen Rahmen (der weiß Gott nicht knapp bemessen ist) zum Zuge gekommen bin.
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Diejenigen von Euch, die sich die schöne Bonnie in die Vitrine stellen möchten, müssen aber nicht verzweifeln. Von Minichamps gibt es ein wunderschönes Fertigmodell im Maßstab 1:12, das aber auch nicht ganz billig ist. (Stand 01/2008 leider ausverkauft, vielleicht noch Restbestände im Fachhandel)
Enjoy it
Beste Grüße vom NiedeR100Rhein Peter
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Wieso Bonneville?
Im nördlichen Teil des US-Bundesstaates Utah liegt der Lake Bonneville. Ein prähistorischer See von dem durch Austrocknung nur noch eine Salzwüste übriggeblieb. Sie erstreckt sich auf einer Fläche von rund 10.360 km² in westliche Richtung bis zur Staatsgrenze von Nevada. Der Sand der Wüste, die heute zum großen Teil militärisch genutzt wird, ist infolge des hohen Salzgehaltes im Boden weiß gefärbt. Die einzigen bedeutenden Orte der Großen Salzwüste sind Wendover und Dugway - jeweils mit rund 1.500 Einwohnern. Der ausgetrocknete See wird aufgrund seiner Ebenheit und Größe oft für Weltrekordversuche von Fahrzeugen genutzt.
An die Erfolge des texanischen Triumph Rennfahrers Johnny Allen auf den ausgetrockneten Salzseen in Bonneville Utah soll die Bonneville erinnern. Im September 1955 war Allen mit dem 'Devil's Arrow', einer stromlinienförmig verkleideten, methanol-angetriebenen 650 ccm Zweizylinder Triumph eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 193,3 mph (311 km/h) (Mittelwert aus zwei Fahrten) gefahren.
Driver Johnny Allen, Bonneville/Utah 1955
Allens Lauf wurde von der AMA als Rekord gewertet, aber nicht vom FIM Weltverband anerkannt, da keine zugelassenen Prüfer dabei gewesen waren.
The Mother of all Triumph Streamliners, The Devils Arrow, later called Texas Ceegar
Nachdem im darauffolgenden Jahr die deutsche Firma NSU den Rekord gebrochen hatte, kamen Allen und sein Team im September 1956 noch mal nach Bonneville zurück, wo sie mit 214,7 mph (344 km/h) noch schneller waren. Auch dies wurde vom FIM nicht als Weltrekord anerkannt, aber der daraus entstehende Rechtsstreit verhalf Triumph zu großer Publicity. Vier Jahre später schlug Triumph Händler Bob Leppan aus Detroit den Rekord mit 245,66 mph (395,3 km/h) auf einer Gyronaut X-1, die von zwei 650 ccm Triumph-Motoren angetrieben wurde. In den folgenden Jahren trugen alle T120 R Bonneville einen Aufkleber: "Das schnellste Motorrad der Welt".
Danke an Triumph Deutschland und Winfried Winni Scheibe das wir Teile des Textes verwenden dürfen!
Devils Arrow nach 48 Jahren zurück auf dem Lake Bonneville. Bonneville/Utah 2003
Weblinks: Triumph Die Bonneville gibts auch noch neu ;-) Die Bonni Story Von Winfried Winni Scheibe
Zum Stichwort Bonneville passt wunderbar ein Film mit Anthony Hopkins Mit Herz und Hand aus dem Jahr 2005. Die Geschichte, mit realem Hintergrund, behandelt das Leben von Herbert James Burt Munro, der davon träumt mit seiner alten Indian (ok es ist keine Triumph ... sorry) den Geschwindigkeitsweltrekord auf dem Great Salt Lake zu brechen.
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